Hund mit traurigem Blick … berührt dein Herz
Warum ist mein Hund traurig – können Hunde trauern – gibt es Depression bei Hunden?
Fröhliche Hunde stecken uns mit ihrer guten Laune an. Doch mit traurigen Augen erreichen sie sofort unser Mitgefühl. Du machst dir Sorgen und fragst dich: Warum ist mein Hund traurig – hat mein Hund eine Depression? Und falls gerade ein lieber Mensch oder ein tierisches Familienmitglied gestorben ist, beschäftigt es dich sicher, ob Hunde trauern können. Hier haben wir Antworten und Tipps für dich, wenn dein Hund traurig oder depressiv ist.
Hund ist traurig – das sind typische Anzeichen:
Wann spricht man eigentlich von einem traurigen Hund? Als typische Anzeichen gelten: Desinteresse an Lieblingsaktivitäten, kleine Augen, trauriger Blick, Winseln oder Wimmern, vermehrtes Schlafen, keine Lust zu Fressen.
Ist dein Hund traurig, spürst du das. Die Gründe dafür liegen meist nahe und sind weniger komplex als bei menschlicher Traurigkeit. Bei unseren Vierbeinern kann eine Traurigkeit beispielsweise einfach durch Veränderungen in den täglichen Routinen ausgelöst sein. Und gut zu wissen: In der Regel hält Traurigkeit bei Hunden nur kurz an.
Tipp: Bleibt die Traurigkeit bei deinem Liebling über Tage bestehen, könnten die Verhaltensveränderungen Symptome einer Erkrankung sein – als ein Ausdruck für körperliche Beschwerden oder Schmerzen. Lass das vom Tierarzt abklären!
Hund mit traurigem Blick – was passiert da?
Manchmal wirkt der Hundeblick derart trübsinnig, dass die traurigen Augen uns mitten ins Herz treffen. Es ist erstaunlich, wie ausgereift die Gesichtsmotorik von Hunden funktioniert. Sie können ihre Mimik samt Augenbrauen bewusst einsetzen, dazu kommt die Stellung der Ohren. Zeigt dein Liebling ein aus menschlicher Sicht trauriges Hundegesicht, dann hängen die Ohren herab, die Mundwinkel fallen hinunter, die Augenbrauen senken sich.
Kommt dazu ein langer Blick aus großen Augen, ist der Trauer-Effekt komplett. Bei einigen Vierbeinern entsteht der Eindruck eines traurigen Blicks durch rassetypische Merkmale, wie markante Augenbrauen, durch Felllänge oder Fellfärbung rund um Augen, Nase und Maul.
Tipp: Es ist inzwischen wissenschaftlich anerkannt, dass Hunde über eine breite Gefühlspalette verfügen. Dennoch achte darauf, Verhaltensweisen und Mimik von Luna, Rex oder Balu nicht zu sehr aus menschlicher Perspektive zu betrachten.
Hund hat Depression – woher kommt sie?
Hast du über einen längeren Zeitraum den Eindruck, dein Hund ist traurig? Halten sich Lustlosigkeit und Appetitlosigkeit hartnäckig? Können körperliche Beschwerden ausgeschlossen werden, dann ist bei deinem Hund eine Depression möglich. Im Unterschied zur Traurigkeit zeigt sich eine tierische Depression zusätzlich häufig darin, dass dein Liebling eher keinen Kontakt zu dir sucht, um tröstende Streicheleinheiten zu bekommen. Zu Spaziergängen, kurzen Spielen oder anderen Aktivitäten lässt er sich kaum überreden.
Interessant ist, die Ursachen für eine Depression beim Hund werden in total gegensätzlichen Vorgeschichten vermutet. Es kann eine Art „Burn out“-Reaktion sein, weil dein Hund zu sehr im Stress und dauerhaft überfordert war. Es kann aber auch eine Art „Bore out“ sein, weil dein Hund sich langweilt und dauerhaft unterfordert fühlte. Die Depression beim Hund tritt manchmal auf als Folge einer Krankheit oder eines Traumas aufgrund einer abrupten Veränderung im Hundeleben, aufgrund einer Gewalterfahrung oder eines Unfalls.
Die Behandlung von Hunden mit Depressionen kann die Gabe verschreibungspflichtiger Psychopharmaka mit sich bringen. Je nach Ursache wird meistens auch mit einem Hundetrainer oder Hundepsychologen gearbeitet.
Tipp: Wenn du zur Abklärung der Depression beim Tierarzt bist, lass die Schilddrüsen-Werte deines Hundes überprüfen. Hier kann eine Ursache für das depressiv-matte Verhalten deines Lieblings liegen. Im Falle einer Schilddrüsen-Unterfunktion ist mit speziellen Hormontabletten eine einfache Therapie möglich, durch die sich die Stimmung deines Tieres wieder normalisiert.
Hund trauert – gibt es wirklich Trauer bei Hunden?
Kann dein Hund trauern? Vierbeiner leben grundsätzlich im Hier und Jetzt. Sie kennen kein Grübeln über Vergangenes und keine Zukunftsängste. Doch Hunde bauen Bindungen auf, können sich an Menschen, Tiere und Umgebungen erinnern. Zudem beschreiben Hundebesitzer häufig, dass ihr Liebling trauert, weil ein anderer Hund gestorben ist. Sie fressen dann weniger, schlafen mehr, suchen verstärkt nach Aufmerksamkeit.
Die Forschung ist sich allerdings nicht sicher, ob dieses Verhalten tatsächlich aus dem eigenen Trauergefühl des Vierbeiners heraus passiert. Es ist also möglich, dass der Hund mit seinem sensiblen Gespür lediglich auf die menschliche Trauer reagiert und sich sozusagen anpasst. Trotzdem wird angenommen, dass ein hochsoziales Tier wie der Hund zu eigener Trauer fähig ist.
Tipp: Gegen Traurigkeit gibt es übrigens ein gutes Mittel: Bewegung. Ob du euren Spaziergang um ein paar Spielchen ergänzt oder ihr einfach nur die frische Luft samt Wind-und-Wetter genießt, die Erfahrung zeigt: Die Natur wirkt Wunder und hebt die Mundwinkel bei Zwei- und Vierbeinern!