So schützen Sie sich vor Zecken im Urlaub

Zeckenschutz im UrlaubHund und Zecken – Risiko Borreliose?

Deinen Hund vor Zecken schützen, so Zecken richtig entfernen

 

 

Zecken sind ein unbeliebtes Ungeziefer, das sich Hunde auf Spaziergängen als „blinde Passagiere“ mitnehmen. Sie krabbeln meist von Gräsern oder Büschen hinüber ins Fell deines Lieblings und suchen sich dort eine Stelle mit dünner Haut, wie an den Achseln, Innenschenkeln oder am Kopf. Die nur circa 3mm kleinen Zecken leben davon, dass sie von ihren Wirtstieren Blut saugen, wofür sie ihr Körpervolumen auf das 20-fache ausdehnen. Dieser Vorgang kann mehrere Tage dauern. Ist die Zecke voll und satt, lässt sie los und fällt ab.

Leider übertragen Zecken während des Saugens über ihren Speichel Krankheiten, die für deinen Hund (und auch für einen Menschen) gefährlich sein können. Die bekannteste gesundheitliche Gefahr ist die Borreliose. Was kannst du dagegen tun? Hier konkrete Tipps, wie du Zecken beim Hund entfernst und wie du deinen Hund vor Zecken schützt.

Wichtig vorab: Es ist übrigens falsch, vom „Zeckenbiss“ zu sprechen. Tatsächlich ist es ein Zeckenstich. Zecken beißen nicht in die Haut deines Hundes, sondern sie schieben ihr spitzes Mundwerkzeug hinein – ähnlich wie eine Mücke beim Stich.

 

Hund mit Zeckenstich – diese Gefahren drohen

Über ihren Speichel geben Zecken Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger an deinen Hund weiter. Gefährlich sind die Auslöser von Borreliose, Babesiose („Hunde-Malaria“), Anaplasmose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Bei einer Borreliose-Infektion wird dein Liebling matt, fiebrig, lahmt und ist appetitlos. Nach einigen Wochen oder Monaten können schmerzhafte Gelenkentzündungen auftreten. Bei ersten Symptomen musst du unbedingt eine Tierarztpraxis aufsuchen. Durch eine frühzeitige, gezielte Gabe von Antibiotika verhinderst du eine chronische Erkrankung deines Lieblings. Ähnlich sind Symptome und Therapie übrigens bei einer Anaplasmose.

Schwere Krankheitsverläufe drohen deinem Vierbeiner bei einer nicht behandelten Babesiose. Das „Hunde-Malaria“ zerstört die roten Blutkörperchen, was du beispielsweise am dunklen Urin merkst. Hast du einen Babesiose-Verdacht? Fahr direkt zum Tierarzt!

Die FSME ist eine Erkrankung des Nervensystems. Sie tritt beim Menschen mit Zeckenstich häufiger auf als bei Hunden. Wenn dein Vierbeiner jedoch betroffen sein sollte, zeigt sich das z.B. an hohem Fieber und deutlichen Verhaltensänderungen. Eine Therapie kann meist leider nur noch die Symptome lindern.

Wichtig: Alle Erkrankungen sind gute Gründe, deinen Hund täglich gründlich nach Zecken abzusuchen und ihn vor Zecken zu schützen.

 

Hund und Zecken – Zecken sicher entfernen

Zum Mundwerkzeug der Zecken gehören Widerhaken. Sie sind der Grund, dass ein Teil des Kopfes bei einer unsachgemäßen Zeckenentfernung in der Haut steckenbleibt. Das führt zu einer eher ungefährlichen Entzündung oder Schwellung an der Stelle, die nach einigen Tagen wieder verschwindet. Wichtig ist es trotzdem, Zecken bei deinem Hund mit dem richtigen Werkzeug zu entfernen. Üblich sind derzeit die Zeckenkarte, die Zeckenzange oder die Zeckenschlinge. Dafür schiebst du zuerst das Fell rund um die Zecke gründlich zur Seite. So kannst du die Zange, Schlinge oder Karte unmittelbar an der Haut ansetzen und die Zecke mit einer langsamen Bewegung senkrecht nach oben vom Hund abziehen. Hast du kein Hilfsmittel da, entfernst du die Zecke mit einer Pinzette oder den Fingern (Daumen und Zeigefinger).

Unabhängig davon, welche Methode für dich die Passende ist, es gilt immer die Regel, eine Zecke schnell nach ihrem Biss zu entfernen, damit sie möglichst wenig Zeit hat, um Speichel abzusondern.

Wichtig: Vergiss überholte Tipps wie das Entfernen per Klebstoff, Alkohol oder Öl. Dabei erstickt die Zecke und gibt beim Sterben noch mehr Krankheitserreger ab. Darum ist es wichtig, deinen Liebling mit einem gezielten, ruhigen Zug von dem Parasiten zu befreien.

 

Hund und Zecken – so schützt du deinen Hund

Da Zecken erst nach dem Stich für deinen Liebling gefährlich werden, ist der beste Schutz, wenn die Zecke gar nicht erst anbeißt oder gar nicht erst deinen Hund als möglichen Wirt auswählt. Wie kannst du das verhindern? Es stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. Mit speziellen Zeckenhalsbändern oder Spot-on-Präparaten hältst du Zecken mit chemischen Mitteln davon ab, dass sie überhaupt auf deinen Hund springen. Der abwehrende Wirkstoff verteilt sich über den natürlichen Fettfilm auf Haut und Haaren. Der Effekt von Zeckenhalsbändern hält für einige Monate an, das Spot-On trägst du häufiger neu auf. Einige Hundebesitzer schwören als Alternative auf natürliche äußere Mittel wie das Verteilen von Neemöl oder Teebaumöl im Fell. Einige erzielen Erfolge mit Schwarzkümmelöl als Futterbeigabe oder Inhaltsstoff von Hundesnacks.

Wichtig: Ein weiterer Weg zur Zeckenabwehr, der allerdings kontrovers diskutiert wird, ist die Gabe von speziellen Tabletten. Diese sind nur bei deinem Tierarzt erhältlich. Der Tabletten-Wirkstoff Fluralaner ist ein „Ektoparasitikum“. Es tötet Flöhe, Zecken und Milben genau dann ab, wenn sie dein Tier stechen und mit der Nahrungsaufnahme aus dem Blut beginnen.

 

Zeckenbiss im Winter – keine Gefahr mehr für deinen Hund?

Gibt es Zecken im Winter? Natürlich. Doch da die Parasiten bei Temperaturen unter 7° Celsius in einen Ruhemodus verfallen, galt der Winter eigentlich als wunderbare Zeit ohne Zeckenplage. Besonders an Tagen mit Dauerfrost ist dein Liebling vor Zecken wirklich sicher. Durch den Klimawandel werden die Winter allerdings milder und Zecken bleiben oft weitgehend aktiv. Sie sitzen dann bevorzugt zwischen dem alten Herbstlaub, das sie vor den Minusgraden schützt. Streicht dein Vierbeiner mit Vorliebe durch das Unterholz und vergräbt seine Nase im alten Laub, dann suche ihn auch im tiefen Winter auf Zecken ab!

Wichtig: Der Winter ist die ideale Zeit, um deinen Hund gegen Borreliose impfen zu lassen!